(Hamburg, 02. März 2012)

Hamburg bietet fast alles, was ein Mensch zum Wohlfühlen braucht: Es vereint Weltstadt und Landleben, kommerzielle und freie Kultur, hat mit Elbe und Alster viel Wasser, die meisten Brücken Europas und gilt vor allem als wichtigster Medien-und Werbestandort Deutschlands. So befinden sich unter den ermittelten Top 50 Werbeagenturen (aktuelles Agenturrating) gleich 12 Unternehmen in unserer Hansestadt.

In Hamburg gibt es zur Zeit rund 3.500 Werbeagenturen. Inklusive der 1.800 Multimedia- und Internet-Agenturen sowie der rund 900 PR-Firmen gibt es fast 6.000 Werbeunternehmen in Hamburg – laut Handelskammer doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Die Hamburger Werbeszene gilt als dynamisch, kreativ und frisch. Ein wichtiges Element ist dabei die andauernde Zellteilung unter den Agenturen. Hoch qualifizierte Leute, die bereits erfolgreich bei großen Agenturen gearbeitet haben, machen sich selbstständig. Anlass zur Sorge um den Werbestandort Hamburg gibt es also in keiner Weise. Ständig rücken neue Hamburger Agenturen in die Spitzengruppe der Kreativen vor.

Neben dem kreativen Potential wird die Entwicklung von der starken Wirtschaftsstruktur Hamburgs getragen. Im Vergleichsstandort Berlin gibt es beispielsweise weniger wirtschaftliche Dynamik und somit auch weniger werbetreibende Unternehmen. Für viele Kunden ist es eben wichtig ihre Agentur in der Nähe zu haben.

Von den 3.500 Werbeagenturen ist jedoch nur ein geringer Bruchteil im Handelsregister eingetragen. Jeder Gewerbetreibende darf sich „Werbeagentur“ nennen, denn diese Bezeichnung ist kein geschützter Begriff. Der größte Teil dieser sogenannten Werbeagenturen sind nur ein Ein-Mann-Betriebe, bestehend aus einem Grafiker, der als Allrounder auftritt. Unterm Strich kann ein Allrounder zwar recht viel aber längst nicht alles. Und schon gar nicht alles professionell. Es gibt dafür einfach zu viele Fachdisziplinen.

Früher, als die Werbewelt noch nicht so diversifiziert war, ging es primär um eine smarte Idee und eine gute Gestaltung. Anzeigen, Broschüren und Geschäftsausstattungen gehörten zum Tagesgeschäft aller Ein-Mann-Betriebe. Mit dem Einzug der neuen Medien gestaltet sich die Umsetzung von Kommunikationskonzepten nun aber weitaus schwieriger. Das komplexe Thema kann nun nicht mehr von einer Person allein betreut werden. Werbe-Konzept, Anzeigen-Layout, Texte, Website und Programmierung aus einer Hand, von einem Grafiker… Das wird schwierig. Es mag bestimmt einige Kreative geben, die in der Beratung und in der kreativen Gestaltung ähnliche Stärken aufweisen können. Aber wenn es um die technische Umsetzung, sprich die Programmierung von Internetpräsenzen geht, müssen sich fast alle externe Hilfe an Bord holen. Das muss nicht immer schlecht sein, kann auch für einige kleine werbetreibenden Kunden eine Option darstellen, aber für ein mittelständisches Unternehmen mit über 50 Mitarbeitern greifen diese Kommunikationslösungen oft zu kurz. Hier müssen halt richtige Werbeagenturen ran, die qualifizierte Mitarbeiter aus allen Bereichen an Bord haben und so gemeinsam ein integriertes und interdisziplinäres Konzept umsetzen können. Man zahlt als Kunde in der Regel zwar dafür etwas mehr als bei einem Mini-Betrieb, kann sich dafür aber auch auf den Full-Service und die meist kreativeren Ideen verlassen. Generell gilt:

1.) schnell und gut ist nicht günstig
2.) günstig und gut geht nie schnell
3.) schnell und günstig wird niemals gut